androgenetische Alopezie

Was hilft bei androgenetischer Alopezie wirklich?

Was ist androgenetische Alopezie?

Die androgenetische Alopezie – auch als erblich bedingter Haarausfall bekannt – ist die häufigste Form des Haarverlusts bei Männern und Frauen. Etwa 80 % aller Männer und 40 % aller Frauen sind im Laufe ihres Lebens davon betroffen.

Ursache ist eine genetisch bedingte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Dihydrotestosteron (DHT), einem Abbauprodukt des männlichen Hormons Testosteron. Die Folge: Die Haarfollikel schrumpfen, produzieren immer dünnere Haare – bis sie schließlich ihre Funktion einstellen.


Typische Symptome und Verlauf

Bei Männern:

  • Geheimratsecken, zurückweichender Haaransatz
  • Lichtung am Hinterkopf (Tonsur)
  • Später: vollständige Glatzenbildung

Bei Frauen:

  • Diffuser Haarverlust am Scheitel
  • Insgesamt verringerte Haardichte
  • Keine komplette Glatzenbildung, aber sichtbare Kopfhaut

Der Verlauf ist meist schleichend, beginnt oft schon zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr und schreitet unbehandelt stetig fort.


Was hilft wirklich bei androgenetischer Alopezie?

1. Medikamentöse Behandlung

✅ Minoxidil

  • Wirkung: Verlängert die Wachstumsphase der Haare
  • Anwendung: 2x täglich auf die Kopfhaut
  • Geeignet für: Männer & Frauen
  • Vorteil: Rezeptfrei erhältlich
  • Nachteil: Nur bei kontinuierlicher Anwendung wirksam

✅ Finasterid (nur für Männer)

  • Wirkung: Blockiert 5-Alpha-Reduktase → weniger DHT
  • Anwendung: Täglich oral
  • Vorteil: Klinisch nachgewiesene Wirksamkeit
  • Nachteil: Potenzielle Nebenwirkungen (Libidoverlust, Depression)

⚠️ Dutasterid

  • Ähnlich wie Finasterid, aber potenter – wird seltener verschrieben

2. Natürliche Alternativen und Nahrungsergänzung

Sägepalme (Saw Palmetto)

Wirkt als natürlicher DHT-Blocker – in Shampoos oder Kapseln

Kürbiskernöl, Brennnesselwurzel, Grüner Tee

Unterstützen hormonelles Gleichgewicht und wirken leicht antiandrogen

Mikronährstoffe

  • Biotin
  • Zink
  • Eisen
  • Vitamin D
  • Omega-3-Fettsäuren

Ein Mangel kann den Haarverlust verstärken – daher: Blutwerte checken!


3. Moderne Therapien

PRP (Plättchenreiches Plasma)

Eigenblutbehandlung, die das Zellwachstum der Haarfollikel stimulieren kann

Microneedling

Feine Nadeln regen die Durchblutung und Zellregeneration an

💡 Low-Level-Lasertherapie (LLLT)

Lichttherapie zur Aktivierung ruhender Haarfollikel


4. Haartransplantation

Wenn konservative Maßnahmen nicht (mehr) ausreichen, kann eine Eigenhaartransplantation dauerhaft helfen. Dabei werden genetisch resistente Haare vom Hinterkopf in kahle Areale verpflanzt.


Was hilft nicht?

  • Teure Shampoos ohne wissenschaftliche Grundlage
  • Koffeinshampoos mit nur oberflächlicher Wirkung
  • „Wundermittel“ aus dem Internet ohne belegte Studien

👉 Tipp: Achte auf klinische Studien, echte Erfahrungsberichte und die Empfehlung von Fachärzten.


Wann solltest du handeln?

Der Schlüssel zur erfolgreichen Behandlung liegt im frühen Beginn. Je länger du wartest, desto stärker ist der Haarfollikel bereits geschädigt. Frühzeitige Maßnahmen können den Haarausfall stoppen oder stark verlangsamen – und in vielen Fällen sogar neues Wachstum anregen.


Fazit: Androgenetische Alopezie ist behandelbar

Auch wenn sie genetisch bedingt ist: Du musst dich nicht damit abfinden. Mit einer klugen Kombination aus medizinischer Behandlung, natürlichen Wirkstoffen, richtiger Pflege und ggf. ästhetischer Therapie kannst du das Fortschreiten deutlich aufhalten – oder sogar umkehren.

Nach oben scrollen