Tinea capitis

Tinea capitis: Das solltest du wissen

Was ist Tinea capitis?

Tinea capitis ist eine ansteckende Pilzinfektion der Kopfhaut, die vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann. Verursacht wird sie durch sogenannte Dermatophyten – Pilze, die Haare und Kopfhaut befallen und dort Entzündungen hervorrufen.

Symptome: So erkennst du Tinea capitis

Häufige Anzeichen

  • Runde, kahle Stellen am Kopf
  • Schuppenbildung (oft stark und gelblich)
  • Juckreiz
  • Rötungen oder Entzündungen
  • Abgebrochene Haare („schwarze Punkte“)
  • In schweren Fällen: Eiter, Krusten, schmerzhafte Knoten

Die Symptome können leicht mit Schuppenflechte oder Neurodermitis verwechselt werden – eine fachärztliche Abklärung ist daher wichtig.

Ursachen und Übertragung

Tinea capitis ist hoch ansteckend. Die Übertragung erfolgt:

  • Direkt: durch Haut-zu-Haut-Kontakt
  • Indirekt: über Kämme, Handtücher, Mützen oder Bettwäsche
  • Tierisch: durch Haustiere wie Katzen, Hunde oder Meerschweinchen

Risikogruppen

Besonders gefährdet sind:

  • Kinder zwischen 3 und 10 Jahren
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem
  • Personen in Gemeinschaftseinrichtungen (z. B. Schulen, Kitas)
  • Haustierhalter mit engem Tierkontakt

Diagnose: Wie wird Tinea capitis festgestellt?

Typische Diagnoseverfahren:

  • Klinische Untersuchung (Anblick der Symptome)
  • Wood-Licht (UV-Licht zur Erkennung fluoreszierender Pilze)
  • Mikroskopie: Untersuchung von Haarproben oder Schuppen
  • Pilzkultur: Erregernachweis im Labor (dauert einige Tage)

Je früher die Diagnose, desto geringer die Ausbreitungsgefahr.

Behandlung: Was hilft wirklich?

Da sich der Pilz tief in den Haarfollikel einnistet, reicht eine äußerliche Behandlung meist nicht aus.

Medikamente

  • Antimykotika zum Einnehmen: z. B. Terbinafin, Itraconazol oder Griseofulvin
  • Antimykotische Shampoos: z. B. Ketoconazol oder Ciclopirox zur lokalen Unterstützung

Wichtige Hygienemaßnahmen

  • Täglicher Wechsel von Bettwäsche & Handtüchern
  • Desinfektion von Kämmen, Bürsten und Haarspangen
  • Kein Teilen von Pflegeprodukten
  • Haare ggf. kurz schneiden

Verlauf und Heilungschancen

Mit einer konsequenten Behandlung heilt Tinea capitis meist vollständig aus. Die Therapie dauert in der Regel 4 bis 8 Wochen. Ohne Behandlung kann es zu Narben und dauerhaftem Haarverlust kommen.

Vorbeugung: So schützt du dich und andere

  • Keine Haarpflege-Utensilien teilen
  • Regelmäßige Kontrolle bei Kindern und Haustieren
  • Auf Hygiene in Gemeinschaftseinrichtungen achten
  • Schnelles Handeln bei ersten Symptomen

Fazit

Tinea capitis ist unangenehm, aber behandelbar – vorausgesetzt, sie wird früh erkannt und konsequent therapiert. Wer Symptome ernst nimmt, auf Hygiene achtet und bei Verdacht einen Arzt aufsucht, kann die Infektion gut in den Griff bekommen und Ansteckungen vermeiden. Besonders wichtig: Auch das Umfeld sollte mitbehandelt bzw. kontrolliert werden, um Rückfälle zu verhindern.

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