Warum die Schilddrüse eine Schlüsselrolle für dein Haar spielt
Die Schilddrüse ist ein kleines, schmetterlingsförmiges Organ am Hals – aber ihre Wirkung auf den Körper ist enorm. Sie reguliert über die Hormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) den gesamten Stoffwechsel. Und genau hier liegt der Zusammenhang zu unseren Haaren:
Ein gesunder Haarzyklus ist auf einen funktionierenden Hormonhaushalt angewiesen.
Symptome: Wenn die Schilddrüse das Haar verändert
Häufige Anzeichen bei einer Unterfunktion (Hypothyreose):
- Diffuser Haarausfall
- Trockene, spröde Haare
- Verlangsamtes Haarwachstum
- Ausfall der äußeren Augenbrauen
- Schuppige Kopfhaut
Häufige Anzeichen bei einer Überfunktion (Hyperthyreose):
- Feines, dünner werdendes Haar
- Haarausfall (teils büschelweise)
- Fettige Kopfhaut
- Nervosität, Schlafprobleme, Gewichtsverlust
Ursachen für schilddrüsenbedingten Haarausfall
Die häufigsten Erkrankungen, die das Haarwachstum beeinflussen, sind:
Erkrankung | Beschreibung |
---|---|
Hashimoto-Thyreoiditis | Autoimmunbedingte Schilddrüsenunterfunktion |
Morbus Basedow | Autoimmunbedingte Schilddrüsenüberfunktion |
Jodmangel | Führt langfristig zu Unterfunktion |
Postpartale Thyreoiditis | Vorübergehende Funktionsstörung nach der Schwangerschaft |
👉 Viele dieser Störungen bleiben lange unentdeckt, da Symptome oft unspezifisch sind.
Wie du herausfindest, ob deine Schilddrüse die Ursache ist
Ein einfacher Bluttest kann Klarheit bringen. Wichtige Parameter:
- TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon)
- fT3 (freies Trijodthyronin)
- fT4 (freies Thyroxin)
- TPO-Antikörper (bei Verdacht auf Hashimoto)
- TRAK-Antikörper (bei Verdacht auf Morbus Basedow)
💡 Auch bei Werten „im Normbereich“ kann eine latente Störung vorliegen – besonders bei Haarausfall ohne erkennbare Ursache.
Behandlung & was du selbst tun kannst
Medizinisch:
- Einstellung mit Schilddrüsenhormonen (z. B. L-Thyroxin) bei Unterfunktion
- Medikamente zur Drosselung der Hormonproduktion bei Überfunktion
- In bestimmten Fällen: Operation oder Radiojodtherapie
Natürlich unterstützend:
- Selen: Unterstützt die Umwandlung von T4 in T3
- Zink, Eisen & Vitamin D: Essenziell für Haarwachstum und Hormonbalance
- Adaptogene (z. B. Ashwagandha): Können das hormonelle Gleichgewicht stabilisieren
- Stress reduzieren: Chronischer Stress belastet die Schilddrüse zusätzlich
Wie schnell wachsen die Haare wieder?
Geduld ist gefragt. Sobald die Schilddrüsenwerte ausgeglichen sind:
- Erste Verbesserungen: nach 2–3 Monaten
- Sichtbares Nachwachsen: nach 4–6 Monaten
- Volle Regeneration: 9–12 Monate (je nach Ausgangssituation)
Wichtig: Achte auf eine ganzheitliche Behandlung – Körper, Kopfhaut & Psyche gehören zusammen.
Fazit: Schilddrüse und Haare hängen enger zusammen, als du denkst
Haarausfall kann der erste Hinweis auf eine Schilddrüsenstörung sein. Besonders Frauen sind häufig betroffen – und nicht selten bleibt die Ursache lange unentdeckt. Wer seine Hormone kennt und richtig handelt, kann nicht nur das Haarwachstum, sondern auch das eigene Wohlbefinden langfristig verbessern.
Lass deine Schilddrüse regelmäßig checken – sie ist kleiner als eine Walnuss, aber mächtiger, als man glaubt.