wann ist Haarausfall krankhaft

Wann ist Haarausfall krankhaft?

Wann ist Haarausfall krankhaft? Anzeichen, Ursachen & Behandlung

Jeder Mensch verliert täglich Haare – das gehört zum natürlichen Haarzyklus. Doch manchmal ist der Haarverlust kein harmloser Prozess mehr, sondern ein Hinweis auf eine gesundheitliche Störung. Die Frage lautet also: Wann ist Haarausfall krankhaft? In diesem Artikel erfährst du, welche Anzeichen darauf hindeuten, wie die Ursachen diagnostiziert werden und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Wie viel Haarverlust ist normal?

Im Durchschnitt verlieren wir 50 bis 100 Haare pro Tag. Das fällt oft beim Bürsten, Waschen oder auf dem Kopfkissen auf. Dieser Verlust ist völlig normal, solange genügend neue Haare nachwachsen. Krankhaft wird Haarausfall dann, wenn:

  • über einen längeren Zeitraum deutlich mehr Haare ausfallen,
  • kahle Stellen oder Lichtungen entstehen,
  • das Haar insgesamt merklich dünner wird,
  • die Kopfhaut entzündet, schuppig oder schmerzhaft ist.

Häufige Ursachen für krankhaften Haarausfall

1. Erblich bedingter Haarausfall (androgenetische Alopezie)

Die häufigste Form – bei Männern meist Geheimratsecken und Tonsur, bei Frauen diffuses Ausdünnen am Scheitel.

2. Diffuser Haarausfall

Hier verliert das Haar gleichmäßig an Dichte – häufig durch Nährstoffmangel, Stress, hormonelle Schwankungen oder nach Krankheiten.

3. Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)

Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die Haarwurzeln angreift. Typisch sind runde, kahle Stellen.

4. Haarbruch durch äußere Einflüsse

Zu viel Hitze, aggressive Chemie oder straffe Frisuren können die Haare schädigen.

5. Erkrankungen und Medikamente

Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Störungen oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente können den Haarzyklus stören.

Wann sollte man ärztlichen Rat einholen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn:

  • der Haarausfall länger als drei Monate anhält,
  • kahle Stellen oder starke Ausdünnung sichtbar werden,
  • weitere Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsveränderungen oder Hautprobleme auftreten.

So läuft die Diagnose ab

  1. Anamnese – Besprechung von Dauer, Verlauf und möglichen Auslösern.
  2. Kopfhaut-Check – Sichtuntersuchung oder Dermatoskopie.
  3. Blutwerte – Kontrolle von Eisen, Ferritin, Vitamin D, Zink, Schilddrüsenwerten.
  4. Haaranalyse – Bestimmung der Wachstums- und Ruhephasen.

Behandlungsmöglichkeiten bei krankhaftem Haarausfall

1. Medikamentöse Therapie

  • Minoxidil – Fördert die Durchblutung der Kopfhaut.
  • Finasterid – Wirksam bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall.

2. Nährstoffausgleich

Gezielte Supplementierung bei nachgewiesenen Mängeln (Eisen, Zink, Vitamin D, Biotin).

3. PRP-Therapie

Eigenblutbehandlung, um die Haarwurzeln zu stimulieren.

4. Lebensstil-Anpassung

Stressabbau, ausgewogene Ernährung und sanfte Haarpflege.

Fazit: Rechtzeitig handeln lohnt sich

Die Antwort auf die Frage „Wann ist Haarausfall krankhaft?“ hängt von Dauer, Intensität und Begleitsymptomen ab. Wer frühzeitig die Ursache abklären lässt, hat die besten Chancen, das Fortschreiten zu stoppen und das Haarwachstum zu fördern.

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