Warum ein Haartest im Labor sinnvoll ist
Haare sind mehr als nur Stylingobjekt – sie spiegeln deinen Nährstoffstatus, Hormonhaushalt und sogar toxische Belastungen wider. Ein professioneller Haartest im Labor kann Hinweise liefern auf:
- Mineralstoffmängel
- Schwermetallbelastung
- Stressfaktoren
- Hormonelle Veränderungen
- Chronische Entzündungen
Damit ist er ein wichtiges Instrument zur Ursachenforschung bei Haarausfall, schlechter Haarstruktur oder Wachstumsstörungen.
Wie funktioniert ein Haartest im Labor?
1. Entnahme der Haarprobe
Meist werden 0,3–0,5 Gramm Haare vom Hinterkopf benötigt – möglichst nah an der Kopfhaut. Diese Region ist am aussagekräftigsten, da dort die Haare zuletzt gewachsen sind.
2. Reinigung & Aufschluss
Im Labor werden die Haare von äußeren Rückständen (Shampoo, Kosmetika) befreit und in einem chemischen Verfahren „aufgeschlossen“, um die Inhaltsstoffe freizusetzen.
3. Analyseverfahren
Je nach Labor kommen moderne Verfahren wie Massenspektrometrie, ICP-MS (induktiv gekoppeltes Plasma) oder Atomabsorptionsspektrometrie zum Einsatz.
4. Auswertung
Die Werte werden in einem übersichtlichen Bericht dargestellt – inklusive Vergleich zu Referenzwerten. Oft erhältst du auch konkrete Empfehlungen.
Was zeigt der Haartest?
Getestet wird auf… | Aussagekraft / Bedeutung |
---|---|
Magnesium, Zink, Eisen | Zellstoffwechsel, Haarwachstum |
Selen, Kupfer, Mangan | Enzymfunktionen, antioxidativer Schutz |
Blei, Quecksilber, Aluminium | Umweltbelastung, Toxinbelastung |
Kalzium, Natrium, Kalium | Elektrolythaushalt, Nervenfunktion |
Schwefel | Keratinbildung, Haarstruktur |
Einige Labore bieten zusätzlich Analysen zu:
- Aminosäuren
- Cortisol im Haar (Langzeit-Stressindikator)
- Schilddrüsenwerten über Haarproteinbindung
Was kann ich mit den Ergebnissen tun?
Mängel gezielt ausgleichen
- Nahrungsergänzung gezielt auf Basis des Defizits (z. B. Zink, Biotin, Eisen)
- Ernährung anpassen
- Stressreduktion bei erhöhtem Cortisol
Entgiftung einleiten (bei Schwermetallen)
- Chlorella, Zeolith, Bärlauch & Co.
- Leber unterstützen (Mariendistel, Bitterstoffe)
- Reduktion von Umweltbelastung (z. B. durch Kosmetik, Wasserfilter, Ernährung)
Haarwachstum anregen
- Ursachenbehebung → bessere Nährstoffversorgung → besseres Wachstum
- Kombinierbar mit Minoxidil, PRP oder Microneedling
Vorteile eines Haartests gegenüber dem Blutbild
Haartest | Blutbild |
---|---|
Langzeitwerte (Wochen–Monate) | Momentaufnahme (tagesaktuell) |
Belastungen sichtbar (z. B. Blei) | Oft nicht messbar |
Nicht invasiv (kein Blut nötig) | Invasiv |
Ideal bei chronischen Problemen | Gut für akute Diagnosen |
💡 Tipp: Beide Tests ergänzen sich perfekt!
Fazit: Der Haartest im Labor bringt Licht ins Dunkel
Wenn du an Haarausfall, dünner werdendem Haar oder unerklärlicher Müdigkeit leidest, kann ein Haartest im Labor der entscheidende Hinweisgeber sein.
Er zeigt auf, was deinem Körper wirklich fehlt, und ermöglicht dir, gezielt gegenzusteuern – statt planlos zu supplementieren. In Kombination mit anderen Diagnosen entsteht ein ganzheitliches Bild deiner Gesundheit.
Häufige Fragen (FAQ)
Wie zuverlässig ist ein Haartest?
Sehr – vor allem bei Schwermetallen, Mineralstoffen und Langzeitbelastungen. Für akute Entzündungen ist ein Blutbild aussagekräftiger.
Wo kann ich einen Haartest machen?
Bei Heilpraktikern, spezialisierten Labors oder über Online-Anbieter. Wichtig: Auf Qualität und Akkreditierung achten!
Wie teuer ist ein Haartest?
Zwischen 70 € und 250 €, je nach Umfang der Analyse.
Wie lange dauert es, bis ich Ergebnisse erhalte?
In der Regel 10–14 Tage nach Einsendung.
Muss ich meine Haare vorher waschen?
Ja, am besten 24–48 Stunden vor der Entnahme – ohne Pflegeprodukte oder Stylingmittel.