Was ist Ferritin – und warum ist es so wichtig für deine Haare?
Ferritin ist ein Speicherprotein für Eisen und gilt als der zuverlässigste Marker für die Eisenspeicher im Körper. Ohne ausreichend Ferritin können lebenswichtige Prozesse nicht optimal ablaufen – und darunter leidet oft als erstes die Haarwurzel.
Denn: Haare sind keine überlebenswichtigen Organe, daher werden sie bei Eisenmangel oft zuerst „versorgt abgestellt“.
Symptome: So äußert sich Ferritin-Haarausfall
- Diffuser Haarausfall über den ganzen Kopf
- Vermehrte Haare in Bürste, Dusche oder auf dem Kopfkissen
- Glanzloses, kraftloses Haar
- Brüchige Nägel (als Nebensymptom)
- Müdigkeit, blasse Haut, Konzentrationsprobleme
Besonders betroffen sind häufig Frauen im gebärfähigen Alter, etwa durch Menstruationsblutungen, Schwangerschaft oder vegetarische Ernährung.
Wie hängt Ferritin mit Haarausfall zusammen?
Eisen wird für viele Prozesse im Haarwachstumszyklus benötigt, z. B. für die Zellteilung in der Haarmatrix. Ist der Ferritinwert zu niedrig, verlangsamt sich die Zellteilung – das Haar wächst schwächer, fällt schneller aus und die Regeneration der Follikel ist beeinträchtigt.
Ein Ferritinmangel ist daher eine häufig übersehene Ursache für diffusen Haarausfall – selbst bei „normalem“ Eisenwert im Blutbild.
Laborwerte: Welcher Ferritinwert ist normal?
Status | Ferritin-Wert (ng/ml) |
---|---|
Optimal für Haarwachstum | > 70–100 ng/ml |
Mangelverdacht | < 40 ng/ml (Frauen), < 50 ng/ml (Männer) |
Schwerer Mangel | < 20 ng/ml |
💡 Achtung: Die offiziellen Referenzwerte reichen oft bis 10 ng/ml – für gesunde Haare ist das aber viel zu wenig!
Diagnose: So findest du heraus, ob Ferritin dein Problem ist
Lasse beim Hausarzt oder Heilpraktiker ein großes Blutbild mit Ferritinwert erstellen. Wichtig:
- Ferritin nicht mit „Eisen“ verwechseln!
- CRP-Wert oder andere Entzündungsmarker sollten mitbestimmt werden – da Ferritin auch bei Entzündungen steigt.
- Optional: Hämoglobin, Transferrin, löslicher Transferrinrezeptor zur Einschätzung des Eisenstoffwechsels.
Behandlung: So stoppst du Ferritin-bedingten Haarausfall
🔹 Ernährung anpassen
- Eisenreiche Lebensmittel: Rindfleisch, Leber, Hülsenfrüchte, Spinat, Kürbiskerne
- Vitamin-C-reiche Beilagen verbessern die Aufnahme (z. B. Paprika, Zitrone)
- Kaffee, schwarzer Tee und Milch hemmen die Eisenaufnahme – besser 1 Stunde Abstand
🔹 Nahrungsergänzungsmittel
- Eisenpräparate (Eisenbisglycinat, Eisenfumarat, Eisen(II)-sulfat)
- Am besten morgens auf nüchternen Magen einnehmen
- Vitamin C ergänzen (500–1000 mg), um die Aufnahme zu fördern
- Darmfreundliche Alternativen: liposomales Eisen oder Kräuterblut
👉 Wichtig: Einnahme immer in Rücksprache mit Arzt oder Heilpraktiker!
🔹 Haarpflege & Kopfhaut unterstützen
- Sanfte Pflegeprodukte
- Kopfhautmassagen zur Durchblutungsförderung
- Keine aggressive Hitze oder Chemikalien
Wie lange dauert es, bis die Haare wieder wachsen?
Geduld ist gefragt. Selbst wenn die Ferritinwerte schnell steigen, dauert es:
- 6–8 Wochen bis erste Verbesserungen spürbar sind
- 3–6 Monate bis sichtbares Nachwachsen
- 9–12 Monate bis zum ursprünglichen Haarvolumen (je nach Schwere)
Fazit: Ferritinmangel ist eine häufige, behandelbare Ursache für Haarausfall
Ferritin Haarausfall wird oft übersehen – aber er ist behandelbar. Die frühzeitige Erkennung eines Eisenmangels kann nicht nur deinen Haarverlust stoppen, sondern dein gesamtes Wohlbefinden verbessern. Wichtig ist eine genaue Diagnose, eine gezielte Supplementierung und eine Portion Geduld.