diffuser Haarausfall

Diffuser Haarausfall – Symptome & Ursachen

Was ist diffuser Haarausfall?

Diffuser Haarausfall ist eine Form des Haarverlusts, bei der die Haare gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt ausfallen, ohne dass typische kahle Stellen entstehen. Betroffene bemerken oft, dass das Haar insgesamt dünner wird, an Fülle verliert oder sich die Kopfhaut durchscheint – besonders im Bereich des Scheitels oder Hinterkopfs.

Im Gegensatz zu erblich bedingtem Haarausfall lässt sich diffuser Haarausfall oft gut behandeln, wenn die Ursache erkannt wird.


Symptome: So erkennst du diffusen Haarausfall

  • Gleichmäßiger Haarausfall über den gesamten Kopf
  • Deutlich mehr Haare in der Bürste, Dusche oder auf dem Kopfkissen
  • Sichtbare Ausdünnung, aber keine kreisrunden oder gezielten kahlen Stellen
  • Eventuell begleitet von trockener oder empfindlicher Kopfhaut
  • Gefühl von „weniger Haarmasse“ beim Frisieren

Ursachen: Warum tritt diffuser Haarausfall auf?

Diffuser Haarausfall ist in den meisten Fällen reversibel, da er keine dauerhafte Schädigung der Haarwurzel bedeutet. Er entsteht oft als Reaktion auf innere oder äußere Belastungen.

1. Körperlicher oder emotionaler Stress

  • Operationen, Geburten, Unfälle
  • Akute oder chronische Stressphasen
  • Schlafmangel, psychische Belastung

2. Nährstoffmängel

  • Eisenmangel
  • Zinkmangel
  • Vitamin D- oder Biotinmangel
  • Crash-Diäten oder einseitige Ernährung

3. Hormonelle Schwankungen

  • Schilddrüsenerkrankungen (Über- oder Unterfunktion)
  • Absetzen hormoneller Verhütungsmittel
  • Wechseljahre
  • Schwangerschaft und Wochenbett

4. Medikamente

  • Blutdrucksenker
  • Antidepressiva
  • Retinoide
  • Zytostatika (z. B. bei Chemotherapie)

5. Erkrankungen

  • Infektionen (z. B. COVID-19, Influenza)
  • Autoimmunerkrankungen
  • Leber- oder Nierenfunktionsstörungen

Wie wird diffuser Haarausfall diagnostiziert?

Ein Dermatologe oder Trichologe kann durch gezielte Untersuchungen die Ursache eingrenzen:

  • Anamnese (Befragung zu Lebensstil, Ernährung, Krankheiten)
  • Blutbild (u. a. Eisen, Ferritin, Schilddrüsenwerte, Vitaminstatus)
  • Trichoskopie (Vergrößerung der Kopfhaut und Haarwurzeln)
  • Trichogramm oder Phototrichogramm zur Analyse des Haarzyklus

Behandlung: Was hilft gegen diffusen Haarausfall?

1. Ursache gezielt behandeln

  • Nährstoffmangel ausgleichen
  • Medikamente ggf. umstellen (nur in ärztlicher Absprache)
  • Hormonstatus regulieren
  • Entzündungen oder Infektionen behandeln

2. Kopfhautpflege & äußerliche Anwendungen

  • Milde, stimulierende Shampoos (z. B. mit Koffein, Rosmarinöl)
  • Seren mit Minoxidil (fördert Haarwachstum)
  • Microneedling + Wirkstoffeinbringung (PRP, Biotin)

3. Ernährung & Lebensstil optimieren

  • Ausgewogene Ernährung mit viel Eiweiß, Eisen, Zink, Vitamin C
  • Stressbewältigung (z. B. Yoga, Meditation)
  • Ausreichend Schlaf
  • Viel Wasser trinken

Wie lange dauert die Regeneration?

Diffuser Haarausfall tritt meist 2–3 Monate nach dem auslösenden Ereignis auf und reguliert sich in vielen Fällen innerhalb von 3 bis 9 Monaten – vorausgesetzt, die Ursache wird behoben.


Fazit

Diffuser Haarausfall ist oft ein Warnsignal des Körpers – und kein dauerhafter Zustand. Wer frühzeitig handelt und mögliche Auslöser identifiziert, hat sehr gute Chancen, den Haarverlust zu stoppen und das Haarwachstum wieder anzuregen. Wichtig ist, nicht in Panik zu geraten, sondern Schritt für Schritt die Ursachen zu analysieren und gezielt gegenzusteuern.


Häufig gestellte Fragen

Wie unterscheidet sich diffuser Haarausfall von erblich bedingtem?

Erblich bedingter Haarausfall folgt einem typischen Muster (Geheimratsecken, Tonsur), diffuser Haarausfall tritt gleichmäßig über den gesamten Kopf verteilt auf.


Kann diffuser Haarausfall vollständig zurückgehen?

Ja. Wird die Ursache beseitigt, regenerieren sich die Haarfollikel in der Regel vollständig. Die Haare wachsen meist innerhalb von Monaten nach.


Ist diffuser Haarausfall dauerhaft?

Nur wenn die Ursache bestehen bleibt (z. B. chronischer Mangel, unbehandelte Schilddrüsenerkrankung), kann der Zustand chronisch werden. In den meisten Fällen ist er jedoch reversibel.


Hilft Biotin wirklich?

Biotin kann das Haarwachstum unterstützen, wenn ein Mangel vorliegt. Ohne Defizit hat eine zusätzliche Einnahme meist keinen signifikanten Effekt.


Sollte man sofort zum Arzt?

Wenn du über mehrere Wochen deutlich mehr Haarausfall als üblich feststellst oder begleitende Symptome (z. B. Müdigkeit, Zyklusveränderungen) auftreten – ja. Eine frühzeitige Abklärung erhöht die Erfolgschancen.

Nach oben scrollen